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Gemeindearchiv

Zeugnis aus Anzings Vergangenheit

1705: Österreichische Besatzung und Hirners Flucht

Das Bild ist ein 1,18 m x 1,58 m großes Ölgemälde auf Leinwand gemalt. Früher hing es im Amtszimmer des Altbürgermeisters Richard Hollerith.

Pfarrer Andreas Scheuerecker, der 1843-1856 Pfarrer in Anzing war, nennt es „Gedächtnißtafel zum Andenken an den zu Anzing am 4.Dezb. 1705 zwischen den bayrischen und österreichischen Streitkräften abgeschlossenen Waffenstillstand“.

Der Heimatforscher Martin Angerer, der Schulleiter in Anzing von 1924 bis 1946 war, vertritt die Meinung, dass unser berühmter Posthalter Franz Kaspar Hirner es selbst habe malen lassen und es seine abenteuerliche Flucht darstellen solle.

Das Ölgemälde ist ein Bild aus der Zeit, was auch die Farbkomposition belegt. Es entstand im 18. Jhd., irgendwann nach 1705. Die Zeit bis heute hinterließ deutliche Beschädigungen. Vieles wurde übermalt, um Fehlstellen auszubessern. Wir wissen leider nicht, wer der Maler dieses Gemäldes ist, noch wer den Auftrag dazu erteilt hat. Eine Signatur fehlt.

Es gelang, den Kirchenmalermeister Wolfgang Fleischmann aus Jakobneuharting für die Restauration zu gewinnen. In mühevoller Arbeit konnte er das ursprüngliche Gemälde wiederherstellen.

Das Bild zeigt im Vordergrund den Ort Anzing mit Alter Post, Schloss Anzing, Kapelle und Kirche. Die Österreichischen Truppen haben sich gesammelt und ziehen ortsauswärts. Auch Hirners Flucht ist abgebildet. Er wird von Österreichischen Reitern verfolgt, die ihn nach München bringen sollen. Im Hintergrund sehen wir die Umrisse der Stadt München.

In seiner künstlerischen Freiheit malt der Künstler Ereignisse, die in Anzing um 1705 stattfanden, jedoch nicht zeitgleich stattgefunden haben. Hierzu ist anzumerken, dass die Flucht Hirners nicht belegt ist. Die vorhandenen Akten des Wiener Hauptstaatsarchivs enthalten nichts über die Flucht Hirners.

Die wechselvolle und bedeutende Geschichte unseres Ortes soll nicht in Vergessenheit geraten.

Gemeindearchiv Anzing

 

 

vor der Restaurierung                                                          nach der Restaurierung